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//Zuallererst sei gesagt, dass wir nur die Reißverschlüsse für die Rucksäcke zur Verfügung gestellt bekommen haben. Alle anderen Zutaten sind aus eigener Tasche bezahlt worden. Für den Beitrag haben wir kein Geld erhalten.//
Vielleicht habt ihr schon unseren Beitrag über die diesjährige h+h Messe in Köln gelesen. Dort haben wir auch zum ersten Mal (Asche auf unser Haupt) die Initiative Handarbeit kennen gelernt.
Das ist nicht nur eine sehr informative Plattform für den DIY Bereich, es ist gleichzeitig eine kostenlose Bibliothek für Schnitte, Näh-und Strickanleitungen.
Oben drauf findet ihr dort tolle Wettbewerbe, wie #machdeinDing2018.
Dieses Jahr ist es ein Rucksack mit Gratis-Schnitt zum Download und einer ausführlichen Nähanleitung. Falls ihr noch Gesellschaft beim Nähen haben wollt, dann schaut euch das Video von Anna von Einfach Nähen an.
Entworfen wurde das Model von Anke Müller von Cherry-Picking, und das Design hat einiges zu bieten. Ihr könnt die Grundform nachnähen und gleichzeitig die Funktion an eure Bedürfnisse und Geschmäcker super anpassen. Ob ihr zwei, drei oder vier Fächer macht, Seitentaschen für Handy und/oder Becher integriert, das Obermaterial besteppt, bedruckt, bemalt oder minimalistisch puristisch verarbeitet, ist euch überlassen.
Sucht doch mal nach dem Hashtag #machdeinDing2018, ihr werdet unglaublich viele Design Variationen finden. Da ist für jeden etwas bei!
Unser Ding 2018
Die Kids sind unser Thema, und deshalb musste es ein Kinderrucksack werden. Zuerst aber haben wir einen Rucksack mit dem Originalschnitt und zum größten Teil nach der Anleitung genäht.
Beide Rucksäcke sind aus Tyvek. Wir haben schon einen Artikel mit der Kosmetiktasche aus diesem Material.
Tyvek ist ein Vlies (der Name ist von der Firma DuPont geschützt), das ein wenig aussieht wie Papier und sich auch so anfühlt. Darüber hinaus ist es wasser- und reißfest, was es zu einem sehr robusten Material macht und sich somit perfekt für einen Rucksack eignet.
Wir lieben auch die Knitteroptik des Stoffes. Je mehr man es knetscht und drückt, desto charakteristischer und cooler sieht das Designerteil aus.
Noch ein kleines Spiel mit der Optik: Für den Kinderrucksack haben wir etwas breitere Bänder (40 mm) verwendet. Dadurch sieht er kleiner und niedlicher aus. Für den großen Rucksack entschieden wir uns, die schmaleren Bänder für die Riemen zu nehmen. Die machen den Rucksack erwachsen und elegant.
Materialien für den gelben Kinderrucksack
Tyvek Gelb , bestellt bei Etsy
Futter mit Matheprint, ähnliche gibt es bei Etsy
Volumenvlies, Stoff und Stil
weißes Gurtband, Bänder24
Endlosreißverschluss und Schieber, YKK
D-Ringe und Leiterschnallen, Prym
passendes Garn in Gelb und Weiß
Materialien für den schwarzen Rucksack
Tyvek schwarz, Etsy
Volumenvlies, Stoff und Stil
Futterstoff aus Lederimitat, Karstadt/Stoffabteilung
Gurtband 20 mm, Bänder24
wasserdichter Reißverschluss und Schieber, YKK
D-Ringe und Leitschnallen, Prym
Tyvek
So sieht übrigens unser Tyvek aus. Die schwarze Meterware hat eine seidig glänzende Oberfläche, die Rückseite ist weiß und sieht eher nach Papier aus.
Die Oberfläche des gelben Tyvek ist matt und die Rückseite silbrig glänzend.
Bei beiden Stoffen sieht und fühlt man die geometrische Rasterung. Diese kann man als Orientierung für den Fadenlauf nehmen.
Zuschneiden lässt sich das Tyvek ähnlich wie Papier. Wir raten euch innigst, eine Papierschere für den Zuschnitt zu verwenden, wenn euch eure Stoffschere lieb und teuer ist.
Das Material lässt sich sehr gut nähen, jeder Stich hinterlässt aber ein Loch, so dass die Vorbereitung besonders gut sein muss.
Schnitt
Wir haben für den schwarzen Rucksack den Originalschnitt verwendet.
Und jetzt kommt der Hack: Den Schnitt für den Kinderrucksack haben wir, bis auf ein Schnittteil, ganz einfach am Kopierer verkleinert. Die Einstellung von A4 zu B4 ist dafür super geeignet. Das sind ca 15% Unterschied. Wenn ihr mehr wollt, könnt ihr die Prozentzahl auch manuell einstellen.
Die größeren Schnittteile, die nicht auf ein Blatt passen, kopiert ihr auf zwei. Dann klebt ihr sie zusammen.
Das kleine Dreieck für die D-Ringe schneidet ihr in der Originalgröße zu. Es macht keinen Sinn es kleiner zu machen, denn dann sind eventuell auch die Gurtbänder zu groß. Dieses Schnittteil könnt ihr ohne Skalierung sehr gut zwischen dem Seiten- und Rückenteil platzieren.
Achtung: um mehr als ein Drittel solltet ihr den Schnitt nicht verkleinern. Sonst sind die Einzelteile zu schmal, um sie zu vernähen.
Bei Beiden Rucksäcken haben wir vorne zwei Schlaufen angenäht. Für z.B. Karabiner/Seile/Schuhe und anderes Gepäck bestens geeignet.
Realisation
Wir haben die Nähanleitung fast eins zu eins befolgt. Auch sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt, beispielsweise bei Steppungen der Rückseite.
Was wir weggelassen haben, sind die Absteppnähte. Nur am RT sind die Nähte abgesteppt. Tyvek verhält sich ähnlich wie Papier und lässt sich wunderbar falten. So liegen die Nahtzugaben schön seitlich und geraten nicht in die Naht. Außerdem war das eine stilistische Entscheidung. Auf dem glänzenden Tyvek sahen die Steppnähte eher nachteilhaft aus.
Nur die Schlaufen am Vorderteil sind abgesteppt.
Den Tragegriff am gelben kleinen Rucksack haben wir in der Mitte zusammen gesteppt.
Das nerdige Futter wird mit der Hand eingenäht. Das ist eine heikle Aufgabe, denn Tyvek ist nicht das beste Material für Handstiche. Es ist aber machbar.
Die Rucksäcke sind sehr leicht und gleichzeitig super robust. Mit eingenähten wasserdichten Reißverschlüssen fürchten sie auch das Wasser nicht.
Übrigens ist das der #Superheld2018, der es sich da gemütlich macht. Eine tolle Aktion der Plattform. Ihr findet eine Anleitung und den Schnitt auf der Seite der Initiative Handarbeit.
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