Es ist höchste Zeit zum Stricken! Wir wollen kuschelige dicke Wolle zum Reinlegen und Einlullen. Das Stricknetz ist voll von den fantastisch riesigen Wollknäuel in allen Farben, die nur darum betteln, ausgiebig angefasst zu werden.  Die meisten Projekte aus dieser Wolle sind rechteckige Decken, Schals und Bettüberwürfe.

Und an uns ist der Trend nicht vorbei gegangen und wir haben fleißig im Internet bestellt. Für uns, Halbjahresstricker und Ganzjahresnäher, sieht ein solches Projekt nach wenig Arbeit und schnell gemacht aus.

Unser Vorhaben – ein Schal in Dreiecksform. Aber die dicke  Merino Wolle stellte uns vor so einige Probleme.

Zum Einen ist die Größe ein Segen und ein Fluch zugleich. Denn schon das Aufwickeln der Wolle ist ein Problem. Einen so großen Knäuel muss man mit beiden Händen umfassen. Am besten sind vier Arme und Hände, die einen halten fest, die anderen wickeln auf.

Zum Anderen das Gestrick – wie soll man denn überhaupt daran gehen. Mit riesigen Stricknadel? Oder das berühmt berüchtigte Hand Knitting?

Die Stricknadeln kann man entweder selber schnitzen, oder bestellen. Es gibt so einige Angebote im Netz, zum Beispiel bei etsy.  Für unser dreieckiges Tuch sind sie allerdings zu kurz.

Hand Knitting – eine Möglichkeit um schmale Formen zu stricken, beispielsweise Schals. Denn die Maschen werden auf die Ellenbogen aufgefädelt, Und hier haben wir das gleiche Problem: Ellenbogen sind zu kurz.

Das Stricken dieser Wolle ist eine sehr anstrengende Angelegenheit und braucht viel Muskelkraft. Man arbeitet mit großen Bewegungen und am Besten im Stehen. Mit dem gemütlichen  Feinstricken  vor dem Kamin hat das nichts zu tun.

Wir wären nicht DIYCTATORS, wenn wir keine Lösung parat hätten! und die Lautet: Die Wolle wird zusammengenäht.

Diesen schicken Knäuel haben wir im Internet bestellt. Dort gibt es diverse Anbieter von etsy bis alibaba. Entscheidend für euch ist die Farbe, das Gewicht und die Versandkosten. Bei fast allen handelt es sich um reine Merinowolle. Die Preise sind relativ hoch, denn die Anbieter sitzen im Ausland und verschicken ein recht großes Paket. Es gibt auch Händler in Deutschland, die das Ganze etwas teurer, dafür aber schnell liefern können.

Dann geht es auch schon los. Wir stricken eine lange, ja sehr lange Luftmaschenreihe mit den Händen. Ihr könnt entweder runter rechnen, wie lang die Reihe sein soll, oder ihr strickt nach Augenmaß und etwas mehr, als zu wenig. Einen angeknoteten Faden sieht man bei dieser Größe sofort.

Wenn ihr findet, dass dieser schöne Zopf lang genug ist, legt ihr die Reihe in die Form, die Ihr euch vorstellt. Der Verlauf gleicht einer Serpentine.

Die Aktion könnt ihr entweder auf einem großen Tisch, oder auf dem Boden machen, dann rutscht euch auch nichts weg.

An dieser Stelle, seht ihr die Form und könnt noch weiterhin Zopf stricken, oder aufribbeln. Passt alles, dann macht sicherheitshalber ein Foto, um euch unnötiges Rätseln später zu ersparen.

Sucht euch eine feine reißfeste Wolle zum Nähen und verbindet mit Handstichen die einzelnen Luftmaschen miteinander. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann näht auf beiden Seiten, da der Strick schwer  ist und das ganze Gewicht runterzieht, So entstehen unschöne Löcher zwischen den Maschen.

Für das I-Tüpfelchen sorgen die kleinen Fransen am Saum des Tuchs. Dazu schneidet ihr die Wolle in kleine Teile und zieht sie durch die Maschen und verknotet sie.

So wundervoll und hochwertig die Merino Wolle ist, soviel Pflege braucht die Gute. Die Oberfläche verfilzt leicht und es bilden sich kleine Pillknäuel. Deshalb müsst ihr dieses gute Stück hegen und pflegen. Das bedeutet Handwäsche und ab und zu sanftes Ausbürsten der Oberfläche.