Die warmen Temperaturen bringen uns dazu, die Kindergarderobe neu zu überdenken und ein paar frische und coole Teile zu entwerfen.

Wie ihr bereits wisst, stehen wir auf außergewöhnliche und gleichzeitig simple Modelle für Kinder, die leicht zu tragen und zu nähen sind. Dazu gehört der Kimono – dieses Oberteil kann man als Top tragen oder als Zwiebellook über T-Shirts und Bodies. So leicht, hip und einfach so ein Kimono-Oberteil ist, sieht man hierzulande nur wenige . Im Gegensatz zu den hippen Kids in Asien, ist das Kleidungsstück auf jeden Fall ein Hingucker.

Wir haben euch bereits im Artikel „Kimono-Me“ gezeigt, dass so ein Oberteil schnell zu realisieren ist und sogar für Anfänger gut geeignet. Dafür braucht ihr auch keinen Schnitt oder besondere Kenntnisse der Schneiderkunst. Das Einzige was ihr braucht, sind die ungefähren Maße des Kindes.

Für den Kimono könnt ihr einen ganz schlichten Stoff aussuchen, oder für das I-Tüpfelchen einen tollen, modischen Print, wie den Terrazzodruck von Stoff und Stil. Die Baumwolle mit dem grafischen Print stammt aus dem gleichen Laden, ist aber als Restposten leider schon ausverkauft.

Auch Reste eignen sich super für dieses Projekt, da man gar nicht viel braucht – für die Größe EU 92 haben wir für das ganze Set gerade mal 70 cm Stoff verbraucht.

Als Set mit einer kurzen  Shorts ist euer Sommeroutfit komplett.

Der Zuschnitt geht, wie versprochen, schnell. Dazu braucht ihr ein T-Shirt das etwas weiter sitzt. Der Kimono soll möglichst frei und locker am Körper liegen. Unser T-Shirt stammt aus dem Projekt “ T-Shirt Block„.

Das T-Shirt faltet ihr in der Mitte und legt es an den Stoffbruch an. Dann zeichnet ihr die Kontur nach.

Achtet darauf, dass bei dem Rückenteil alle Winkel recht sind.

Hier sind die Maße von unserem Kimono. Die Gesamtlänge beträgt 37 cm.

Das Vorderteil haben wir folgendermaßen konstruiert: Das RT wird auf einer Doppellage Stoff platziert und einfach nachgezeichnet.

Der Unterschied des VT zum RT ist die vordere Mitte und der Halsausschnitt. Erst 10 cm dazu addieren und noch 3 cm für die Blende (schraffierter Part auf der Zeichnung).

Vom unteren Punkt nach oben 20 cm im rechten Winkel, dann den nächsten Punkt mit dem Halsausschnitt verbinden.

Für den Kimono braucht ihr jetzt noch vier schmale Streifen, ca. 4 x 20 cm für die Binden und einen ca. 9 cm breiten Streifen für den Kragen. Die Länge messt ihr am hinteren und vorderen Halsausschnitt ab und addiert sicherheitshalber noch ca. 4 cm dazu.

Den Streifen für den Kragen und die Blende am Vorderteil solltet ihr mit Vlieseline bekleben. Eine leichte Variante wie die H 180 reicht dafür aus.

Die Streifen bügelt ihr wie die vorgewalzten Schrägstreifen. Erst je 1 cm von außen und dann nochmal halbieren. Die Enden knickt ihr auf einer Seite ein. Diese Bänder könnt ihr dann knapp am Rand absteppen.

Die Blende am Vorderteil bügelt ihr um je 1,5 cm um und ein. Die kleine Spitze, die noch herausschaut, könnt ihr im Linienlauf abschneiden.

Nun  könnt ihr die Seiten und die Schulternähte zusammennähen und mit der Overlock, oder Zickzackstich versäubern.

Achtung: An dieser Stelle müsst ihr auch die Bänder zum Schließen des Kimonos mit einnähen. Bestimm vorab die Höhe auf allen vier Seiten, sie muss überall gleich hoch sein. Am besten orientiert ihr euch an der sichtbaren Schließe außen. Hier sitzt das Bändchen knapp unter dem Kragen.

Bevor ihr die Blende am Vordeteil näht, müsst ihr die Bänder knapp unter dem Kragen platzieren und mit absteppen.

Damit das Bändchen schön ordentlichnach außen liegt, könnt ihr eine knappe Riegelnaht setzen.

Dann  legt ihr den unteren Saum um 1 cm und 1,5 cm ein. Steppt den Saum ab.

Das Gleiche mit den Ärmeln: Bügelt sie vorher und steppt sie erst dann ab.

Wenn ihr, so wie wir den Punkt mit den Bändchen verpasst habt, siehe oben. Dann könnt ihr im Nachhinein die Nähte an derjenigen Stelle aufmachen, die Bänder reinschieben und die Nähte wieder schließen.

Der Kragen wird entsprechend einfach angenäht. Die gefalteten Streifen steckt ihr an den gesamten Halsausschnitt an und steppt ihn rechts auf rechts an. Dann näht ihr die Ecken im rechten Winkel zur Naht ab und dreht den Kragen auf Rechts.

Die innere Seite des Kragens könnt ihr absteppen, schöner und sauberer sieht dennoch ein Handstich aus.


Der Zuschnitt für die Shorts geht noch schneller. Dafür braucht ihr eine weit sitzende, kurze Hose. Diese faltet ihr in der Mitte, mit dem Hinterteil nach außen, und legt diese auf eine doppelte Lage des Stoffs.

Dann zeichnet ihr die Kontur nach. Im Schritt verlängert ihr die Linie einfach weiter um die im Inneren liegenden Zentimeter und zeichnet das Hosenbein nach.

Die Taille ist eine Gerade, da zeichnet ihr eine Parallele im Abstand von ca. 4 cm für den Gummibund.

Das Vorderteil ist fast identisch mit dem Hinterteil. Nur der Schritt  ist kürzer.

Als erstes näht ihr jeweils bei der  Vorder- und Hinterhose den Schritt und versäubert ihn.

Dann näht ihr die die Außen- und Innenteile zusammen.

Dann legt ihr die Säume bei den Hosenbeinen um  und steppt sie wie beim Oberteil an.

Lass beim Bündchen eine kleine Öffnung, um das Gummiband durchzuziehen. Die könnt ihr dann später schließen.

Wenn man erst den Dreh mit dem Twinset raus hat, kann man gar nicht genug Kimonos und dazu passende Shorts nähen.

Für Mutige sind die ausdrucksstarken Prints nur Gelegenheit für abgefahrene Kombinationen