Wir zeigen euch eine Schritt- für-Schritt-Anleitung einer coolen Kinderjeans mit offenem Saum.

Wenn viele Erwachsene in zerrissenen Jeans mit offenen Säumen durch die Gegend laufen können, und dann auch noch als modische Vorreiter bezeichnet werden, warum können Kinder das nicht?

Diese Jeans hat viele praktische Vorteile. Ihr müsst den Saum nicht bearbeiten und eure Kids müssen sich keine Sorgen darum machen, dass die Jeans ordentlich und heile aussieht.

Der weite Schnitt stammt von einer Jogginghose und das elastische Bündchen lässt viel Bewegungsfreiheit.  Außerdem muss sich euer Nachwuchs keine Gedanken über das aufwendige Auf- und Zumachen der Hose machen.

Die ungefärbten Fäden, die aus dem Saum gucken, sind ein dezenter Hingucker bei jedem Outfit.

Damit die Fransen möglichst authentisch wirken, haben wir den Jeansstoff von Stoff&Stil vorgewaschen. So franst der Saum einerseits mehr auf, aber die Fäden verfransen gleichmäßiger, so dass der Saum nicht mehr aufgeht.

Durch die Vorwäsche bekommt ihr auch eine zarte Waschung des Stoffs, und die Oberfläche sieht nicht mehr so fabrikneu aus.

Den Schnitt haben wir zuvor erstellt nach dem Vorbild, das wir euch in dem Artikel „panty pants pattern“ ausführlich beschrieben haben. Diesen Schnitt für eine elastische Hose übernehmen wir auch für die Jeans.

So eine Kinderjeans kann zwar ohne Taschen ihren Zweck erfüllen, dennoch lohnt sich die Konstruktion. Die Kids werden es euch danken.

Die Taschen zu konstruieren ist gar nicht so schwer. Legt als erstes die Größe und den Umriss fest. Die Tasche ist in etwa so groß, wie eine Kinderhand.

…und besteht aus zwei Teilen. Das eine ist der hintere Beleg, dessen Kontur die ganze Tasche ist und der vordere Beleg, der den Eingriff bildet.

Wichtig ist, dass die Konturen der Schnittteile den Konturen der Jeans entsprechen.

Beim Material für die Taschen könnt ihr ruhig spielen. Es muss nicht aus Jeans sein, besser sogar wenn ihr zumindest für den inneren Beleg euch für eine dünnere Qualität entscheidet, beispielsweise Baumwolle oder Jersey, wie in unserem Fall.

Der Zuschnitt ist einfach. Je 2x Vorder- und Hinterhose, je 2x Taschenbelege und ein Streifen aus Jersey in der Länge des Taillenumfangs für das Bündchen. Alles mit 1 cm Nahtzugabe.

Wir haben das Bündchen im Schlauch gekauft, ca. 40 cm breit, doppellagig.

Die Breite des Bündchens hängt von der Breite des Gummibandes ab +2 cm Nahtzugabe.

Die Tasche wird folgendermaßen genäht: Erst näht ihr den vorderen Beleg aus Jersey rechts auf rechts an die Eingriffsöffnung und steppt die Nahtzugabe an den Beleg an. Das Macht die Taschennaht stabiler und sieht schöner aus.

Dann könnt ihr den hinteren Beleg an den vorderen annähen und mit der Overlock, oder Zickzackstich versäubern.

Um euch das Leben leichter zu machen, solltet ihr die Taschen an mehreren Stellen steppen. Erst die Tasche und die Vorderhose seitlich und dann am Bündchen. Damit der Tascheneingriff nicht zu weit ist und gut anliegt, solltet ihr noch oben am Eingriff vertikal die Tasche an die Hose verriegeln.

Dann könnt ihr den Schritt an der Vorder- und Hinterhose zusammennähen.

Näht jetzt die inneren Hosenbeine zusammen.

Für mehr Stabilität könnt ihr die Nahtzugabe von außen ansteppen.

Nun könnt ihr auch die Außennähte schließen.

Die inneren und äußeren Nähte solltet ihr mit der Overlock oder Zickzacknaht versäubern.

Das Bündchen aus Jersey ist dank der Eigenschaften des Materials leicht und einfach zu verarbeiten. Markiert die Mitte und steppt zwei Knopflöcher für die Zugbänder. Dann legt das Bündchen um das Gummiband und steppt die unteren Kanten zusammen.

Dann näht ihr das Bündchen an die Hose an und versäubert diese Naht mit der Overlock.

Vor dem Anziehen könnt ihr die Hose noch einmal waschen, dann optimiert sich der Sitz und die Waschung. Als Variante könnt ihr die  Säume umkrempeln. Sieht schon ganz cool aus.