Für die einen ist die Documenta ein riesiges Museum in großen Hallen und Eintrittsgeldern und unter freiem Himmel, mit wahnsinnig interessanter Kunst und tollen Veranstaltungen, für die anderen ist es der größte Spielplatz der Stadt.

Gleich muss gesagt werden, dass Hallen, oder Objekte mit Absperrung für uns tabu sind. Dafür ist alles, was draußen und kostenlos stattfindet, ein einziger Freizeit- und Entdeckungspark.

Im Parthenon der Bücher neben dem Fridericanum, entwickelt von der argentinischen Künstlerin Marta Minujín, stand Begrapschen und Besteigen auf der Tagesordnung.

Die gespendeten Bücher (siehe documenta14.de) sind hinter dicker Folie, so dass die bunten Cover der  „verbotenen Bücher“ die Zerstörung der groben Kinderhände nicht fürchten.

Das Kunstwerk ist noch immer in Entstehung, denn neue Bücher werden eingesandt und in die Säulen eingebunden.

Das Sicherheitspersonal schaute genüsslich dem Klettertreiben zu.

Das soll ein Herz sein.

Auch wenn die Arbeiten einen sehr viel tieferen Sinn haben und sich mit aktuellen Geschehnissen auseinandersetzen, geht es für die Kinder erst um Optik, dann um Haptik, und was darunter steckt.

Faszinierend waren die Löcher in und zwischen den Jutesäcken, die die alte Torwache verhüllt haben. Eine Arbeit von Ibrahim Mahama.

Bei der Installation des  irakisch-deutschen Künstlers Hiwa K , der auf dem Friedrichsplatz vor der documenta-Halle Abwasserrohre zu einem großen Quader stapeln ließ, war hingegen der Durchblick wichtiger, als die Füllung.

Die Toilette in der Röhre natürlich ein zentraler Punkt.

Ein Paar Meter ins Unbekannte steigen auf dem „Rahmenbau“ am Staatstheater von Haus Rucker und Co. aus dem Jahre 1977.

Wir haben glücklicherweise nix erwartet.

Mitten in der Einkaufsstraße, auf dem Königsplatz, der mit Dutzenden von Wasserstrahlern umgeben ist, steht der Obelisk des amerikanischen documenta-Künstlers Olu Oguibe. Völlig uninteressant für die Kids, eben wegen der Wasserstrahler. Dafür eine gute Gelegenheit für uns, Fotos zu schießen.

Das Zeichen der umfassenden Schwierigkeit der Aufgaben für die Zukunft „Idee di Pietra“ von  Giuseppe Penone aus dem Jahre 2010. Ja, ein Stein im Baum mitten auf einer riesigen grünen Wiese wurde zum Magneten und bedeutete für uns 20 Minuten länger in der prallen Sonne.

Kaffeetrinken ist nicht die beste Idee mit zwei aktiven Kindern…Keiner wollte auf diesen eigenst für die Documenta angefertigten Stühlen sitzen.