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Traut euch an den Kinderbomber

Habt ihr schon Oberbekleidung für Kinder genäht? Nein? Ihr habt euch nicht getraut? Dann wird es höchste Zeit! Der Frühling ist im vollen Gange und die Jacken müssen nicht mehr wärmen und super-duper-funktional sein. Sie können jetzt wieder bunter, modischer und leichter werden.

Ich habe für euch eine Anleitung vorbereitet, die für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet ist. Für den  Kinderbomber braucht ihr keine spezielle Schnittvorlage. Ihr leitet den Schnitt von eurem Lieblingssweater oder einer Jacke ab und näht ihn mit oder ohne Futter.

Ich zeige euch, wie ihr zusätzlich individuelle und modische Details einarbeitet und die Passform an die Kleinen abstimmt.

Übrigens ist dies ein Prinzip, dass sehr gut auch auf Erwachsene passt. Die lose Passform des Bombers könnt ihr an die Maße jedes Familienmitglieds anlegen.

Zutaten für die DIY Kinderjacke

Für die Jacke braucht ihr ca. 80 cm Oberstoff. Meiner ist ein fest gestrickter Jersey, den ich vor einiger Zeit bei Mahler Stoffe in Hamburg gekauft habe. Als Futter, auch ca. 80 cm, habe ich eine Baumwolle mit Spritzer Print genommen. Daraus habe ich schon einige Projekte genäht. Einen ähnlichen habe ich auch bei Stoff und Stil gesehen.

Ihr braucht noch einen Reißverschluss, ca. 50 cm und 40 mm breites Gummiband.

Maße für die Jacke

Für den Schnitt braucht ihr folgende Maße:

Brustumfang

Länge der Jacke

Länge des Armes (gemessen ab der Schulter)

Faltet den Stoff erst längs, dann quer, so dass vier Lagen aufeinander liegen.

Am seitlichen Bruch beginnt ihr mit der Konstruktion.

So konstruiert ihr einen schönen Halsausschnitt. Nach dem Zuschnitt solltet ihr den aber unbedingt anlegen, um zu testen, ob auch alles passt.

Zuschnitt des Kinderbombers

Oder ihr nehmt einen weit sitzenden Pullover/eine Jacke als Vorlage und zeichnet direkt auf den Stoff. Je Seite mit ca. 1-2 cm Weitenzugabe.

In die Länge berechnet ihr das Bündchen nicht mit ein. Auch die Ärmellänge wird ohne das endgültige Bündchen gezeichnet.

Schneidet alles mit 1 cm Nahtzugabe zu.

Nach dem Zuschnitt liegt ein einziges Teil vor euch.

Das faltet ihr auseinander und dann wieder entlang der vorderen/hinteren Mitte um den Halsausschnitt zu zu schneiden.

Die vordere Mitte schneidet ihr einfach durch. An diese Stelle kommt später der Reißverschluss.

Das Schnittteil aus dem Oberstoff nutzt ihr als Vorlage für das Futter.

Da ich nicht genug Stoff übrig hatte, habe ich die Ärmel mit Naht zugeschnitten.

Dann braucht ihr noch zwei Ärmelbundchen in der Länge des zugeschnittenen Ärmels + 2 cm und in der Breite des Gummis x 2 + 2 cm Nahtzugabe.

Das Gummiband schneidet ihr in zwei Streifen für das Ärmelbündchen. Dafür legt ihr es ohne Spannung ums Handgelenk.

Das Gummiband für den Saum messt ihr ähnlich ab. Legt es ohne Spannung um die Hüfte.

Nähen der Kinderjacke – Oberstoff

Als Erstes schließt die Seitennaht bis zum Ärmel.

Den Bündchenstreifen näht ihr an der kurzen Seite zusammen und faltet ihn  mittig der Länge nach. Damit schlagt ihr es um das zusammengenähte Gummiband.

Es ist einfacher, wenn ihr erst das Bündchen zusammennäht und dann das Ganze an den Ärmel ansteppt.

Den Streifen des Saumbündchens steppt ihr auch an den Jackensaum an.

Als Nächstes konstruiert ihr den Kragen. So sieht der Schnitt ungefähr aus.

Ich habe diesen Streifen mittig gefaltet und ihn an eine Seite der VM angesteckt. Von da aus habe ich den Streifen mit leichter Spannung entlang des Kragens gesteckt, so dass mir der Sitz gefallen hat.

Dann habe ich den Kragen angeheftet und anprobiert.

Wenn euch das Ergebnis gefällt, könnt ihr den Kragen ansteppen.

Ich muss noch unbedingt erwähnen, dass ich am Halsausschnitt ein wenig rum gefummelt habe, und er deshalb weiter geworden ist, als ich eigentlich wollte.

Das Problem habe ich mit einer Kellerfalte an der hinteren Mitte gelöst.

Vorne habe ich je einen Abnäher gesetzt, ca. 1 cm tief.

Als Nächstes könnt ihr den Reißverschluss einnähen.

Falls ihr den Reißverschluss nicht selbst auf die gewünschte Länge kürzen könnt, habe ich einen Tipp für euch. Kauft den Reißer im Kurzwarenladen, dort könnt ihr meistens den Verkäufer bitten, den Reißer zu kürzen.

Ansonsten gibt es tolle Youtube Videos!

Näht den Reißer auf beiden Seiten ein. Das Ende ist die Mitte des Bündchens. Diese faltet ihr um den Reißverschluss und näht sie mit ein.

Das Bündchen könnt ihr einmal kontrollieren. Dreht es dann aber wieder auf Links.

An diese Naht steppt ihr die Enden des Gummibandes.

Dreht das Ganze wieder auf Rechts und näht die drei Schichten, Bündchen und Jacke zusammen.

Die oberen Enden des Reißverschlusses steckt ihr erstmal seitlich ab.

Nähen des Futters

Das Futter näht ihr genau so , wie den Oberstoff, nur ohne die Bündchen.

Steckt es erstmal Links auf Links ineinander und kontrolliert, ob alles passt.

Den Saum des Futters legt ihr Rechts auf Rechts auf die Naht des Bündchens und steppt diese zusammen.

Ich habe die Naht ca. 5 cm von der VM begonnen. Diese Ecke habe ich später mit der Hand eingeschlagen und genäht.

Genauso habe ich auch die Naht am Reißverschluss verarbeitet.

Auch hier habe ich die obere Kante ausgelassen und später mit der Nahtzugabe nach Innen gefaltet und mit der Hand genäht.

Diese Ecke habe ich im gleichen Zug mit Handstich genäht, wie den Kragen. Die Nahtzugabe habe ich nach Innen gelegt.

Ich bin ein großer Fan der Handstiche und finde, dass das bisschen Zeit tolle Ergebnisse garantiert. Deshalb nähe ich ganz viele Details mit Hand.

Das Futter am Ärmel habe ich auch erst festgesteckt und dann eingenäht. Das erspart einem Frustration und unnötiges Auftrennen.

Die Falte am hinteren Halsausschnitt habe ich symmetrisch zum Oberstoff festgesteckt und am Kragen angenäht.

Da ist auch ein super Platz für das Label.

Der feste Jersey ist ein tolles Obermaterial. Das Futter allerdings ist ein absoluter Hingucker. Vielleicht kann man das Teil bei gutem Wetter auch anders herum tragen.

Falls ihr euch die Mühe mit dem Futter nicht machen wollt, könnt ihr es natürlich auch weglassen. Mit der richtigen Stoffwahl wird es eine tolle leichte Windjacke.

Und wenn ihr ein ganzes Outfit sehen wollt, dann habe ich ich weitere DIY Tipps für euch. Beispielsweise sind die Espandrilles und das Haarband aus den Resten super einfach zu machen.

Oder ihr zieht die Jacke als Ergänzung zum Drachenkostüm!

Und wenn ihr genug an den Kids geübt habt, könnt ihr solch eine Jacke auch für euch selbst nähen.