Holzoptik ist ein Riesentrend, der schon seit Jahren unsere visuelle Internetlandschaft flutet. Und wir baden genüsslich darin. Denn auch wir lieben die Natürlichkeit und Wärme, die Holz suggeriert und setzten dieses Material nur zu gerne in unseren DIYs ein.

Hier müssen wir aber zugeben, dass eine fachmännischer Umgang mit richtigen Holzplatten in einer Werkstatt nicht ganz unseren Skills entspricht. Und so sind wir auf der Suche nach Materialien mit Holzoptik und Eigenschaften , aber ohne die komplexen Anforderungen zur Verarbeitung.

Dieses Material gibt es tatsächlich im Verkauf. Es heißt Furnierpapier – das sind richtig dünne Holzplatten, verklebt auf Papier in A4 Format, die so dünn sind, dass man sie wunderbar mit einer normalen Schere zuschneiden kann.

Schier unzählbar sind die Ideen, die durch den Kopf schwirren, wenn man so eine Platte in der Hand hält. Und wir haben schon lange damit experimentiert. Nun zeigen wir euch erst einmal eine einfache Anleitung für sehr außergewöhnlich aussehende Holztöpfe, die wir konstruiert haben.

Diese tolle geometrische Form entsteht durch nur zwei unterschiedliche Schnittteile in mehrfacher Ausführung. Mit Klebeband und Holzleim werden die Töpfe stabil und mit Lackbeschichtung auch wasserfest.

Gekauft haben wir das Holzpapier bei Modulor. Dort gibt es verschiedenste Ausführungen und Anleitungen zur Verarbeitung. Die Platten, die wir für die Holztöpfe verwendet haben, sind aus Nussbaum. Ein DIN A4 Bogen reicht für einen Holztopf vollkommen aus.

Desweiteren braucht ihr für das Projekt

Textilklebeband / Panzertape

Schnittmuster

Bleistift

Nagelfeile / Schleifpapier

einen feinen Pinsel und einen Lackpinsel

Holzleim / Alleskleber

Holzlack

Die Konstruktion des Schnitts dauert zwei Minuten. Dafür braucht ihr ein kariertes Blatt Papier.

Relativ mittig messt ihr 16 kleine Kästchen ab. Oben nach rechts dann 8 Kästchen und unten nach links 8 Kästchen.

Von dem oberen äußersten Punkt 8 Kästchen nach unten und von dem äußersten linken Punkt 8 Kästchen nach oben. Diesen Punkt nennen wir     Punkt A. Nun alle äußeren Punkte miteinander verbinden.

Für das Dreieck von Punkt A 3 Kästchen nach links und 11 Kästchen nach oben. Punkt B markieren und die Linien von Punkt A und C mit Punkt B verbinden.

Wenn ihr kleinere oder größere Objekte bauen wollt, könnt ihr den Schnitt am Kopierer vergrößern oder verkleinern.

Sowohl das Holz, als auch das Papier haben eine Laufrichtung, auf die ihr beim Zuschnitt achten solltet. Die Holzmaserung gibt diese Richtung vor und ihr zeichnet die Schnittteile am Besten in der gleichen Position vor. Das sieht nicht nur gut aus, wenn die Maserung bei allen Teilen ähnlich verläuft, auch das Objekt verzieht sich dann nicht nach einiger Zeit physikalisch.

Ihr braucht ein volles Dreieck und drei Halbe, und drei volle Hexagone/ Sechsecke und drei Halbe. Halben Schnittteile bilden die Öffnung.

In dieser Form werden die Schnittteile mit einander verklebt.

Und so einfach geht das Verkleben:

Fangt an, aus der Mitte der Form zu arbeiten.

Schneidet euch das Textilband in schmale Streifen und setzt sie an die Kanten des Dreiecks an, so dass die Hälfte des Bandes übersteht. Dort setzt ihr dann das andere Schnittteil an.

Kleibt an alle Seiten die Klebestreifen an, so braucht ihr nur noch ansetzen und nicht mehr mühevoll die Klebestreifen reinfriemeln.

Aus der zweidimensionalen Form wird ein voluminöses dreidimensionales Objekt.

Auch hier klebt ihr die Streifen an alle Kanten an und setzt dann die nächsten Schnittteile in der richtigen Reihenfolge, siehe Bild oben, an.

Es ist etwas schwer, die letzten offenen Kanten zu verkleben. Hier braucht ihr etwas mehr Geduld, denn man kommt schlechter an die Verbindung heran.

Bei sorgfältiger Arbeit und einpaar Probestücken hab ihr dann denn Rohtopf in der Hand.

Nun kommen wir zur „Nahtverarbeitung“. Die Nahtkanten könnt ihr ganz leicht mit der Nagelfeile oder sehr feinem Schleifpapier weich und glatt feilen.

Tipp – hebt den Schleifstaub unbedingt auf. Den könnt ihr später mit dem Holzleim vermischen. Das Mach die Klebestellen noch natürlicher.

Mit einem feinen Pinsel füllt ihr dann die Nähte mit dem Holzleim auf und lasst sie trocknen. Dann könnt ihr, das was übersteht noch ein bisschen nachschleifen, bis alle kannten stabil und die Übergänge glatt sind.

Als letzen Schritt solltet ihr die Holztöpfe lackieren. Wir haben dazu Holzlasur in Teak benutz und mehrmals aufgetragen. Für den besten Schutz vor Wasser solltet ihr die Töpfe auch innen mehrfach lackieren.

Damit der Blumentopf in dem Holztopf stabil steht, könnt ihr ihn mit Dekosand füllen.

Die Holztöpfe könnt ihr in den verschiedensten Größen anfertigen und euer ganzes Haus damit vollstellen.

Wir haben da zwar Pflanzen rein gesteckt, aber diese fantastische Form kann man auch zweckentfremden und als Schmuckkästchen oder Ablage benutzen. Gefüllt und zugeklebt wird daraus auch ein wunderschöner Briefbeschwerer.