Unsere DIYCTATORS DIY entwickeln wir so, dass ihr sie möglichst schnell und einfach nachmachen könnt. Wir experimentieren für euch und entwickeln neue Lösungen und Designs. Die meisten unserer Designs brauchen keinen Schnitt. Aber manchmal ist es nicht verkehrt, einen guten Schnitt zu entwickeln, der so oft wie möglich einsetzbar ist und das Ergebnis sehr zufriedenstellend wird.

Heute zeigen wir euch, wie ihr schnell und einfach einen Schnitt für eine Kinderhose aus Jersey aufstellt, den ihr unendlich oft benutzen könnt. Mit dieser simplen Zutat könnt ihr euch vollständig auf das Design, wie z. B. Prints, konzentrieren.

Der Schnitt ist in erster Linie für elastische Materialien bestimmt. Wir zeigen aber in den nachfolgenden Posts, dass es durch kleinere Tricks auch sehr gut bei nicht elastischen Materialien funktioniert.

Das Beispiel nähen wir dann auch gleich nach. Dafür braucht ihr nur noch ein paar Werkzeuge:

Eine Matte zum  Unterlegen (alternativ ein Tisch, dem Kratzer nichts ausmachen)

Ein Radel

Ein Geodreieck

Ein Kurvenlineal

Dickeres Papier, wie z.B. Packpapier

Für den besten Schnitt braucht ihr auch die beste Schnittvorlage. Sucht euch eine Hose aus, die euren Vorstellungen in allen Punkten entspricht. Das heißt, dass die Größe, die Form und alle Details gefallen. Wir haben diese Hose von C&A in Größe 86, die super sitzt, gewählt.

Für das Vorderteil (VT) sollte die Hose flach gebügelt werden.

Legt es flach auf das Papier mit der Unterlage und radelt über die Nähte des VT bis zum Taillenbündchen und zum bis zum Gummizug am Bein.

Eigentlich gilt für Hosen: Das Vorderteil ist schmaler als das Rückenteil. Bei Kinderhosen kann es aber gut sein , dass am Bein die Vorder- und die Hinterhose gleich groß sind. In diesem Fall könnt ihr einfach die Hose am Bein umzeichnen. Im Schritt und am Bündchen müsst ihr es trotzdem durchradeln.

Zum Zeichnen der Hinterhose zeichnet ihr erst die Kontur des Hosenbeins und radelt die Linie am Schritt und am Bündchen durch. Dann vergrößert ihr um die Länge, die nach vorne geht.

Wichtig: oben an der Hinteren Mitte (HM) und an der Vorderen Mitte (VM) muss ein Rechter Winkel sein, damit die Linie um das Bündchen durchgehend ist.

Wir haben  die Vorder- und die Hinterhose oben um ca. 2 cm verlängert, da die Erfahrung gezeigt hat, dass dadurch die Hose sonst zu kurz wird und nicht den ganzen Windelpopo bedeckt.

Den Beinsaum haben wir um ca. 3 cm verlängert. Die Verlängerung ist ein Rechteck und der Saum wird dann später um 1 cm ein- und um 2 cm umgelegt. Damm wird das Gummiband durchgezogen.

Der Unterschied zwischen der Vorder- und der Hinterhose: die Vorderhose ist insgesamt schmaler, vor allem ist die Schrittlinie kürzer und flacher. Die Hinterhose ist ca 1,5 cm höher an der hinteren Mitte.

Für das Bündchen messt ihr die Taillenlinie am Vorder- und am Hinterteil ab und addiert die Zahlen.

Das Bündchen ist ein Rechteck in der Länge des Taillenumfangs. Die Breite hängt von dem Gummiband ab, das ihr benutzt. Wir empfehlen ein ca. 3 cm breites. Dazu kommen noch 2 cm als Spielraum.

Für den Zuschnitt braucht ihr etwa die Länge der Hose + 10 cm Jersey in der gängigen Breite von 140 cm.

Den Stoff faltet ihr mittig und legt die Schnittteile aufeinander. Die beiden Hosenteile legt ihr längs hin, dabei dient der Saum als Gerade zum Fadenlauf hin. Das Bündchen legt ihr gerade zum Bruch hin, damit am Ende ein langes Schnittteil entsteht. Schneidet zu mit Nahtzugabe.

Nun könnt ihr den Schritt vorne und hinten zusammen nähen. An dieser Stelle könnt ihr euer Design anbringen. Wir haben diese Kleckse mit Transferfolie und Textilstiften designt, die Anleitung zu Arbeit mit der Folie findet ihr hier.

Dann näht ihr die Seiten und die Innenbeine zusammen, näht die Säume um und zieht Gummibänder durch.

Das Bündchen bereitet ihr vor, in dem ihr das breite Gummiband mit dem bereits zusammengenähten Stoffstreifen umschließt und zusammensteppt.

Dann könnt ihr das Ganze zusammenführen.

Wenn ihr den perfekten Schnitt wollt, müsst ihr eventuell mehrere Paar Hosen nähen und den Schnitt dann nach und nach korrigiert. Die Arbeit lohnt sich! Dann habt ihr wirklich den idealen Schnitt in der Größe.

Wie ihr am Design werkeln könnt und welche weiteren Formmöglichkeiten es bei diesem Schnitt gibt, zeigen wir euch in den nächsten Artikeln.