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Es gibt Strickprojekte, die wahnsinnig viel Spaß machen und in kurzer Zeit fertig von der Nadel gleiten. Dann gibt es die Stricksachen, die ewig dauern, weil das gedachte Design nicht hinkommt, der Träger sich weigert das Gestrick anzuprobieren und noch viele weitere Kleinigkeiten, die die Fertigstellung in weite Ferne rücken.
So erging es mir mit diesem tollen Pulli. Toll deshalb, weil es mir wirklich sehr viel Spaß gemacht hat, diese Wollqualitäten zu verstricken. Das Maschenbild sah gleichmäßig aus und die Farben funktionierten so gut miteinander.
Ich habe lange überlegt, ob ich eine Strickanleitung für das gute Stück schreiben soll, und habe mich dazu entschieden über die Wolle und die Farben zu schreiben, die Kombination der Muster.
Dieser Beitrag wird eine Anregung zu eurem ganz eigenem Wollpullover.
Angefangen hat alles als eine ganz klassische Zweiteilung. Der obere Teil hell, der untere Teil dunkel. Dazwischen ein kleiner Streifen Farbe.
Angetan haben es mir zuerst die beiden melierten Farben von Lana Gorssa. Es ist die Meilenweit 150 6-fach – eigentlich ein Sockengarn. Aber wenn ihr meine Beiträge oft lest, werdet ihr sehen, wie sehr ich Sockengarne liebe. Denn sie lassen sich meistens mit Nadelstärke 3 stricken.
Für diesen Pulli habe ich die beiden Farben Natur meliert und Anthrazit meliert ausgesucht. Beide haben einen Tweed Effekt, der den Strick in einer Weise sehr adrett aussehen lässt.
Der Streifen dazwischen ist ein Merino Extrafine 170 von Schachenmayr, Farbe Anis. Übrigens eins meiner Lieblingsgarne in dieser Saison.
Ursprünglich habe ich das Ganze als Cardigan mit Raglanärmeln geplant, vorne geschlossen mit Reißverschluss oder Druckknöpfen. Dabei habe ich ein wenig mit der Quantität der Farbanteile gespielt.
Warum ich für diesen Pullover dann doch keine Strickanleitung geschrieben habe? Weil das wirklich ein Stück nach Kundenwunsch geworden ist. Der Kleine hat sich gewünscht, dass der Kragen soweit wie möglich vom Hals entfernt liegt. So habe ich etwa drei mal den Kragen gestrickt und wieder aufgeribbelt. Bis endlich beim vierten Mal das gute Stück passte.
In diesem Fall war es sehr praktisch, dass ich mich für diese Strickweise entschieden haben. Denn so konnte ich das Vorderteil und das Rückenteil gleichzeitig bearbeiten und musste nur die obersten Maschen aufrippeln.
Bei einem Raglanstrick hätte ich am unteren Saum anfangen müssen zu stricken. Wenn ich keine Schulternaht eingeplant hätte, müsste ich mindestens ein VT oder RT aufribbeln, um Änderungen vorzunehmen.
Worauf ich aber gerne eingehen möchte ist die Wolle und das Strickmuster. Das Meilenweit ist ein relativ dünnes Garn und, wie ich schon oben geschrieben habe, für Socken gedacht. Deshalb habe ich Nadelstärke 3 benutzt.
Glatt rechts und glatt links hat die Wolle auch einen sehr schönen Charme. Ich habe aber in meinem Lieblingsstrickmuster Perlfang gestrickt, um der Oberfläche mehr Dreidimensionalität zu verleihen.
Das Muster ist ideal für einfarbige und leicht melierte Farben, ist sehr einfach zu stricken und ist nicht so langweilig monoton zu verarbeiten.
Farblich getrennt habe ich das Hell und Dunkel mit dem Senfgelb (Anis). Derzeit ist der Farbton bei Schachenmayr mein absoluter Favorit und hat in meinen Augen die intensivste Wirkung. Den Streifen habe ich glatt rechts mit der linken Seite nach außen gestrickt. So wölbt sich der Streifen und setzt sich auch durch eine andere Masche ab.
Ich kann mir an dieser Stelle aber auch ein saftiges Orange oder Neon Gelb sehr gut vorstellen.
Den Pullover habe ich in zwei Teilen gestrickt. Das Vorder- und Rückenteil sind bis auf den Kragenverlauf gleich. Am RT ist der Ausschnitt etwas flacher.
Die Ärmel sind angestrickt und nach der Fertigstellung der beiden Teile habe ich sie an der Schulternaht zusammengenäht. Dann habe ich das Kragenbündchen und die Ärmelbündchen angestrickt.
Danach konnte ich die Seitennähte schließen.
Zwischendurch waren auch die Anproben nötig. Die Gesamtmaße, Umfang und Länge konnte ich so im Strickverlauf anpassen und kurzerhand korrigieren.
Übrigens habe ich noch einen kleinen Pullover aus den Resten der Wolle für Baby Jürgen, das ist sein Name, gestrickt. Nach dem gleichen Prinzip und der gleichen Farbaufteilung.
So ist ein ganz selbst entworfenes und genähtes/gestricktes Outfit zustande gekommen. Die Anleitung zu den DIY Sneaker Espandrilles in verschiedenen Mustern und zu der Jeanshose mit ausgefranstem Saum und weißen Bündchen findet ihr natürlich auch auf dem Blog.
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